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Kreisliga 2017/18: Befugnisse und Aufgaben des Mannschaftsführers

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Die Aufgaben des Schiedsrichters (FIDE-Artikel 12) nehmen die beiden Mannschaftsführer gemeinsam wahr. Hierzu sind stets die FIDE-Regeln und die Kreis-Turnierordnung bei Mannschaftskämpfen mitzuführen. Sie müssen nicht alles wissen, aber sie sollten zumindest nachschauen können. Bevor in der Hitze des Gefechtes die Emotionen hoch kochen, kann eine Konsultation der Regeln deeskalierend wirken.

 

Wichtige Regelhinweise:

Wenn ein Mannschaftsführer selbst spielt oder anderweitig verhindert ist, so können die Schiedsrichteraufgaben auch von einem anderen Vereinsvertreter übernommen werden. Dies ist der gegnerischen Mannschaft deutlich zu kommunizieren! Zu den Schiedsrichteraufgaben gehört es, dafür zu sorgen, dass die Schachregeln genau eingehalten werden. Insbesondere ist die Zeitkontrolle durchzuführen.

Der Mannschaftsführer darf bei einem Remisangebot gefragt werden, ob es angenommen werden soll. Er darf auch gefragt werden, ob ein Remisangebot ausgesprochen werden soll.
Der Mannschaftsführer darf von sich aus Spieler seiner Mannschaft auffordern, ein Remisangebot zu machen. In all diesen Fällen muss sich der Mannschaftsführer aber darauf beschränken, einen kurzen Hinweis zu geben, der nicht als Partiekommentar oder als Stellungsanalyse ausgelegt werden kann. Ob letztlich ein Remisangebot ausgesprochen oder angenommen wird, entscheidet ausschließlich der Spieler und nicht der Mannschaftsführer. Die besonderen Befugnisse des Mannschafsführers im Zusammenhang mit Remisangeboten können nicht ganz so einfach, formlos und unausgesprochen an Dritte delegiert werden. Zu jedem Zeitpunkt darf auch nur eine einzige, dem Gegner benannte Person diese Befugnis ausüben.

Die weiteren Aufgaben des Mannschaftsführers sind hauptsächlich administrativer Art. Er hat vor Wettkampfbeginn die Mannschaftsaufstellung aufzuschreiben und mit dem gegnerischen Mannschaftsführer auszutauschen. Er darf die Spielberechtigung und Identität der eingesetzten Spieler der gegnerischen Mannschaft kontrollieren. Die schriftliche
Ergebnismeldung (Spielberichtsvordruck) ist von beiden Mannschaftsführern zu unterschreiben. Streitfälle, Proteste und andere Einwände sind auf dem Spielbericht zu vermerken (mit lesbarer Unterschrift).

Der Mannschaftsführer der Heimmannschaft gibt das Ergebnis bis spätestens Samstag 12h in den Ligamanager ein. Bei Streitfällen sollten sich die beiden Mannschaftsführer um ein gemeinsames Protokoll zum Sachverhalt bemühen.

Zum Mannschaftskampf sind mitzubringen:

 

Wichtige Regeländerungen zum 01.07.2014

 

Wichtige Regeländerungen zum 01.07.2017

Richtlinien III: Partien ohne Zeitinkrement einschließlich Endspurtphase (vormals Anhang G)

Für die Kreisligen kommt bzgl. der Endspurtphase (letzte Partiephase, also nicht bei der ersten Zeitkontrolle nach 40 Zügen!) Anhang III.4 zum Einsatz:

,,Wenn der Spieler, der am Zug ist, weniger als zwei Minuten Restbedenkzeit hat, darf er beantragen, dass ein Zeitinkrement von fünf Sekunden für beide Spieler eingeführt wird.
Dies gilt als Remisangebot. Wenn dieses Angebot abgelehnt wird und der Schiedsrichter dem Antrag zustimmt, wird die Schachuhr entsprechend auf den neuen Modus eingestellt.
Der Gegner erhält eine Zeitgutschrift von zwei Minuten und die Partie wird fortgesetzt."

D.h. eine elektronische Uhr wird mit den Restbedenkzeiten der beiden Spieler als neue Bedenkzeit eingestellt und zusätzlich wird ein Bonus von fünf Sekunden je Zug eingestellt
(bei den DGT 2010 ist das Modus 18). Zuvor sind noch zwei Minuten bei der Bedenkzeit des Gegners des Antragstellers hinzuzufügen. Wundern Sie sich nicht, dass nach dem Einstellen der Uhr beide Spieler schon fünf Sekunden mehr Zeit auf der Uhr haben als eingestellt, denn der Fünf-Sekunden-Bonus wird immer im Voraus eines Zuges von der Uhr automatisch hinzuaddiert.

Nur wenn keine elektronische Uhr zur Hand sein sollte, greift Anhang III.6 der dem bisherigen FIDE-Artikel 10.2 in Verbindung mit Anhang D entspricht:

Ein Spieler kann zu einem Zeitpunkt, bei dem ihm weniger als zwei Minuten Bedenkzeit verbleiben, aber sein Fallblättchen noch nicht gefallen ist, remis beantragen. Dies beendet
die Partie. Er hat die Möglichkeit, seinen Antrag darauf zu begründen, dass

  1. sein Gegner mit normalen Mitteln nicht gewinnen könne, oder
  2. sein Gegner keine Versuche unternommen habe, mit normalen Mitteln zu gewinnen.

Im Fall a) muss der Spieler die Endstellung aufschreiben und sein Gegner muss sie bestätigen.

Im Fall b) muss der Spieler die Endstellung aufschreiben und ein komplett ausgefülltes Partieformular abgeben. Der Gegner bestätigt sowohl die Partieaufzeichnung als auch die Schlussstellung.

Bitte beachten Sie hierbei, dass der III.6 sehr restriktiv einzusetzen ist und es nicht darum geht ,,auf Verdacht" den Remisantrag zu stellen nach dem Motto probieren kann man es ja mal. Ich setze hier auf Ihre sportliche Fairness und Vernunft, dass Sie hier schon vor Ort ggf. die Sinnlosigkeit eines Antrags erkennen.
Beispiele für Fall a) sind total überlegene überschaubare Stellungen des sich in Zeitnot befindenden Spielers (z.B. Dame gegen Läufer o.Ä.) oder total ausgeglichene
überschaubare Stellungen (z.B. Turm gegen Turm ohne weiteres Material). Tendenziell gilt: je unübersichtlicher die Stellung desto größer wird die Fehleranfälligkeit in Zeitnot und desto unwahrscheinlicher wird selbst in ausgeglichenen oder klar besseren Stellungen ein erfolgreicher Remisantrag.
Bitte verwechseln Sie den Remisantrag nach Anhang III nicht mit ,,toten Stellungen" die die Partie sofort beenden (siehe Artikel 5.2b)! Beachten Sie weiterhin, dass mit ,,normalen Mitteln" nicht ein evtl. mögliches Hilfsmatt gemeint ist!
Klassisches Beispiel für Fall b) ist das Hin- und Herziehen einer Figur mit der einzigen Absicht den Gegner über die Zeit zu heben.

Handy-Regel lt. TO §6: Handys sind im Turniersaal stumm- oder auszuschalten. Bei Störung durch ein Handy verhängt die Spielleitung eine Strafe von 15.00 €.

Wartezeit lt. TO §27.2: Die Wartezeit beträgt abweichend von den aktuellen FIDE-Regeln weiterhin eine Stunde!