Fritz macht Gegner fertig – wir sind der Club

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Als ich geknickt davonschlurfte, kam Fritz und flüsterte mir zu: Raul hätte eine gute Springergabel, wenn er sie denn sähe. Ich eilte an sein Brett und sah, dass eine leicht verdeckte, aber gut zu erkennende Supergaulgabel hatte. Und Raul sah sie! (War nicht so schwer zu sehen, versicherte er mir nach dem Spiel). Das anschließende Endspiel Turm/Springer gegen Läuferpaar spielte er umsichtig bis zum Sieg. Mit jubelnden Fingern trug ich das Ergebnis ein:  2 : 3

An Brett 1 demonstrierte Mikhail seine Stärke: Er gewann ein Endspiel mit gleichfarbigen Läufern, in welchem sich Schachfreund Hestermann von Zabo durchaus geschickt verteidigte.

Nach meiner Ansicht war es das klassische „guter Läufer gegen schlechte Läufer“-Endspiel. Mikhail war sich aber nicht so sicher, dass es auf jeden Fall gewonnen gewesen sei. Er nützte seinen Raumvorteil aber aus und machte sich einen Freibauern, der zum Sieg führte:   3 : 3

Sollte ich mich noch über ein Wunder wundern dürfen? Es geschahen an diesem Abend noch drei.

Wunder 1: Vyacheslav gab eine Remisstellung remis und war als Vorletzter fertig:  3 ½ : 3 ½

Wunder 2: Der schlecht stehende Schwabacher gewann, so dass Zabo 3 mit 4 : 4 nur einen Punkt kassieren konnte. Sollten wir auch remis schaffen, wären sie uns wenigstens nicht enteilt.

In der Zwischenzeit hatte von der 8-ten Marco Weidinger verloren und höhere Mächte neigten sich von Götz ab und Gottsmann zu. Richard Pfaller verkeilte seine Stellung und ließ gegen Taktikfuchs Holland nichts anbrennen. 5 ½ : 2 ½ für unsere 8-te.

Für uns hing jetzt alles an Fritz. Es war kurz vor Mitternacht und Fritz hatte bereits die Eröffnung hinter sich und zettelte ein Zeitnotdrama an, sein eigenes. Ich suchte unterdessen in mir nach Nerven, die ich noch hätte einsetzen können. Halberlösung: Er überstand die erste Zeitnotphase, allerdings mit etwas schlechterer Stellung.

Ohne Rücksicht auf mein Alter fuhr Fritz volle Kanne in die zweite Zeitnotphase mit, wie es mir schien, verlorener Stellung. Aber dann fing Fritz an zu zaubern. Sein Gegner wurde immer nervöser und kam selbst in Zeitdruck. Fritz schaffte

 Wunder 3 4 ½ : 3 ½