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K3 R5 - Die Angst des Mannschaftsführers vor der Vollzähligkeit

Kategorie: 9.Mannschaft  2678 hits

 Roman Barnowski   Michael Schaller   Hofmann
Roman Barnowski    Michael Schaller  Tim Hofmann
Brett 1   Brett 7 Brett 8

Zur 5. Runde in der K3 habe ich als Mannschaftsführer geladen und bis zum Tag vor dem Wettkampf 9 Zusagen, ja ist denn heut schon Weihnachten? Aber, so lehrt mich meine beste Ehefrau von allen, erst mal schauen, was bzw. wer kommt. Alles erstes niemand aus meiner Mannschaft, sondern der Richard von der 8ten, er braucht Unterstützung, also bin ich vor Beginn des Ligaabends schon mal einen Spieler los.

Langsam trudeln die ersten – und immer die gleichen zuverlässigen - Roman und Wolfgang ein, kurz gefolgt von Wilfried, der gerne am 8ten Brett spielen möchte. Leider wird da nichts drauf, Reihenfolge ist Reihenfolge.

Wir behaupten zusammen mit der 6. den Platz im Café, also muss die 8. In den Keller. Wir räumen sämtliche Tische und Stühle im Südstadtforum um, da bereits für einen Empfang zum Frauentag am kommenden Sonntag bestuhlt war. Und nun sind schon alle 8 Neumarkter Gegner da, und bei mir fehlen noch immer 3 Spieler. Ich lasse unserer 6. Vortritt bei der Begrüßung und freue mich, dass der gegnerische Mannschaftsführer noch das Kachelbüro aufsuchen muss, wieder ein paar Minuten gewonnen.

Aber jetzt hilft nix mehr, ich muss mich der Begrüßung stellen, und vertröste drei Neumarkter, die spielen wollen; mein scherzhaftes Angebot, vier Partien simultan zu spielen, wird Gottseidank abgelehnt, sonst wäre ich noch mehr ins Schwitzen gekommen. Richard, unser Allroundtalent, Spielleiter, Webmaster, Schlüsselbringer und Notfalltelefonist in einem, ruft meine fehlenden Spieler der Reihe nach an, einen Erfolg kann er mir vermelden – Majid kommt in drei Minuten.

Ich bin nach ersten beiden Zügen meines Gegners f4 und danach b3 sowieso schon durch den Wind und etliche Minuten in Rückstand, da kommt Majid tatsächlich. Jetzt fiebere immer ich nur noch nach Tim und Ines, da erlöst mich das sonore Brummen des BMW-Sechszylinders zumindest ein bisschen, Ines parkt ein, wird von mir an den Platz geleitet und macht noch im Mantel und in Stehen ihren ersten Zug.

Jetzt könnte ich mich ja mal auf mein Spiel konzentrieren, klappt aber nicht. Nach einer halben Stunde kommt auch Tim, schmeißt sich ans Brett, legt los und ich kann mich hinsetzen, denn bis jetzt habe ich vor lauter Unruhe mehr gestanden als gesessen. Auf die Partien meiner Spieler schaue ich gar nicht mehr, ich will nicht noch mehr ins Hintertreffen geraten bei meiner eigenen.

Und schon purzeln die ersten Ergebnisse: Wilfried verliert 0:1, Majid verliert 0:2, Michael gewinnt 1:2 und ich sehe schwarz für meine Partie und die Mannschaft. Jetzt gewinnt Tim 2:2, leichtes Aufatmen, da höre ich am Brett neben mir Ines, sie reicht dem Gegner die Hand und sagt, die beiden Figuren Läufer und Turm, die sind ihr Tod und gibt auf. 2:3 Ojemine, denn die Kiebitze der 8. sehen das ganz anders und tatsächlich zeigt die Analyse mind. Remis mit Gewinnchance – Mist.

Meine Laune wird nicht besser, da verrennt sich mein Gegner (immerhin ein 1600ter) und ich biete souverän Remis, das angenommen wird. 2 ½ : 3 ½ . Jetzt kommt Wolfgang und berichtet, dass seine junge Gegnerin, die nie zu unterschätzende Maria Schilay Remis angeboten hat. Ich werfe einen kurzen Blick auf das erste Brett und gebe das Mannschaftsergebnis verloren, denn Roman hat – nicht nur meine Meinung – ein Tot-Remis auf dem Brett. Wolfgang darf selbst entscheiden und nimmt das Remis an 3:4. Jetzt kommt auch noch Roman und sagt, sein Gegner André Schilay, der Vater von Maria, bietet Remis an.

Ich verdrehe die Augen, sage Roman den aktuellen Spielstand 3:4, gebe ihm die Erlaubnis, selbst zu entscheiden und gehe in Gedanken bereits die Partiemeldungen im Ligamanager durch. Da traue ich meinen Ohren nicht, denn ich höre Roman zu seinem Gegner sagen, wir spielen weiter. Eine kurze Weile geht es so weiter, wie alle kompetenten Kiebitze es vorhergesehen haben - Remis bleibt Remis, da schaut Roman mehrere Minuten so konzentriert auf die Partie, macht seinen Zug und der Gegner - macht einen Fehler, Roman rechnet, geht in ein nicht vorherzusehendes Bauernendspiel, kann einen Zug vor seinem Gegner den Bauern mit Schach umwandeln und gewinnt. Er gewinnt einfach, wo alle Experten noch kurz vorher sagten Remis, er gewinnt einfach. Was für ein Kampf, was für ein Kämpfer. 4:4 Roman, ich danke dir, die ganze Mannschaft dankt dir. Wenn die nächsten Wettkämpfe auch so verlaufen, brauche ich eine Großpackung Baldrian. Selbst beim Tische und Stühle stellen kann ich es noch nicht ganz fassen 4:4. Wow – was für ein Abend.

Ergebnisse

5. Runde am 10.03.17
1 SW Nürnberg Süd 9 DWZ - SK Neumarkt 3 DWZ 4 - 4
1 1 Barnowski, Roman 1378 - 1 Schilay, Andre 1706 1 - 0
2 2 Ludwig, Ines 1349 - 2 Pröbster, Georg 1718 0 - 1
3 4 Steindl, Horst 1260 - 8 Trinks, Ronald 1608 ½ - ½
4 5 Majid, Hakim 1236 - 10 Götz, Timon 1378 0 - 1
5 6 Scheitler, Wolfgang 1564 - 13 Schilay, Maria 1370 ½ - ½
6 7 Walisch, Wilfried, Dr.   - 14 Hierl, Johannes 1185 0 - 1
7 10 Schaller, Michael   - 16 Henseler, Daniel 1116 1 - 0
8 11 Hofmann, Tim   - 18 Schottner, David   1 - 0
Schnitt: 1357 - Schnitt: 1440  

 

Tabelle

RangMannschaft12345678MPktBPkt
1. SK Nürnberg 1911 4 **   3 4   6 10 - 4 24,0 - 16,0
2. SC JÄKLECHEMIE 2 ** 4   8 4   8 - 5 26,0 - 14,0
3. Zabo-Eintracht Nürnberg 5   4 **   3 5 8 7 - 7 23,5 - 16,5
4. TSV Cadolzburg 2   ** 6 4   7 - 7 18,5 - 21,5
5. SK Neumarkt 3 5 0   2 **   5 4 7 - 7 16,0 - 24,0
6. SC Stein 1998 2 4 5 4   ** 4   6 - 6 18,5 - 21,5
7. SC Noris-Tarrasch Nürnberg 7   4 3   3 4 ** 5 - 8 18,5 - 21,0
8. SW Nürnberg Süd 9 2   0 4   3 ** 4 - 10 14,5 - 25,0